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Low-Code und No-Code 2025: Ersetzen sie echte Entwickler?

Low-Code und No-Code sind 2025 Mainstream. Aber ersetzen sie Entwickler? Die ehrliche Antwort: Für manche Dinge ja, für andere nein. Hier ist wie du entscheidest welchen Ansatz dein Projekt braucht.

Von Unified Digital Solutions Team30. November 2025

Low-Code und No-Code 2025: Ersetzen sie echte Entwickler?

Vor drei Monaten kam ein potenzieller Kunde zu uns: "Warum soll ich 30.000€ für eine Web-App bezahlen wenn ich die gleiche Sache mit Bubble für 500€ bauen kann?"

Gute Frage. Hier ist die ehrliche Antwort – und warum der Kunde am Ende trotzdem bei uns unterschrieben hat.

Was Low-Code und No-Code wirklich sind

Falls du die Begriffe nicht kennst:

No-Code:
Websites und Apps bauen komplett ohne Code. Drag & Drop, visuelle Editoren, fertige Templates.

Beispiele: Webflow, Bubble, Adalo, Wix

Low-Code:
Meistens visuelle Entwicklung, aber du kannst bei Bedarf Code hinzufügen für komplexere Logik.

Beispiele: OutSystems, Mendix, Retool, Supabase

Der Hype ist real

Die Zahlen lügen nicht:

  • 90% der Unternehmen nutzen 2025 mindestens ein Low-Code/No-Code Tool
  • Markt wächst mit 23% pro Jahr
  • Gartner prognostiziert: 65% aller Apps werden 2025 mit Low-Code gebaut

Das ist keine Nische mehr. Das ist Mainstream.

Was Low-Code/No-Code wirklich gut können

Seien wir ehrlich: Für bestimmte Use Cases sind diese Tools unschlagbar.

1. MVPs und Prototypen

Szenario: Startup mit Idee, wenig Budget, will schnell testen ob das Konzept funktioniert.

Früher:

  • 3 Monate Entwicklung
  • 25.000€ Budget
  • Risiko: Idee funktioniert nicht, Geld weg

Mit No-Code:

  • 2 Wochen Setup
  • 500€ Budget
  • Gleicher Test möglich

Real-World Beispiel:
Startup-Kunde wollte eine Buchungsplattform für Handwerker bauen. Unsicher ob Markt existiert.

Was wir gemacht haben:
Phase 1: Bubble-Prototyp in 3 Wochen, 2.000€
Phase 2: 6 Monate Markttest, 300 User akquiriert
Phase 3: Auf Custom Next.js App migriert, 35.000€

Ohne No-Code hätte das Startup 35.000€ riskiert ohne zu wissen ob's funktioniert. Mit No-Code? Risiko minimiert.

2. Interne Tools und Admin-Panels

Szenario: Du brauchst ein internes Dashboard für dein Team.

Requirements:

  • Datenbank-Zugriff
  • CRUD-Operations
  • Einfache Visualisierungen
  • Nutzen nur 5 Mitarbeiter

Mit Custom Code:
2-3 Wochen Entwicklung, 8.000€+

Mit Retool:
2 Tage Setup, 50€/Monat

// Retool: SQL Query direkt im UI
SELECT * FROM orders 
WHERE status = 'pending' 
AND created_at > NOW() - INTERVAL '7 days'

// Visualisierung per Drag & Drop
// Kein Frontend-Code nötig

Unsere Empfehlung:
Für interne Tools nutzen wir selbst oft Low-Code. Warum? Weil es wirtschaftlich Sinn macht.

3. Landing Pages und Marketing-Websites

Webflow ist hier unschlagbar.

Warum:

  • Designer können direkt bauen (kein Entwickler nötig)
  • Visuelles CMS für Marketing-Team
  • SEO-Features integriert
  • Hosting inklusive

Kosten-Vergleich:

Custom Next.js Landing Page:

  • Entwicklung: 5.000€
  • Änderungen: Jedes Mal Entwickler nötig (100€/Stunde)
  • CMS-Integration: +2.000€

Webflow Landing Page:

  • Setup: 1.000€ (von Designer)
  • Änderungen: Marketing-Team macht's selbst
  • CMS: Inklusive

Für Marketing-Sites? Webflow gewinnt oft.

Die Grenzen: Wo No-Code scheitert

Jetzt kommt die Realität. Denn No-Code ist nicht für alles geeignet.

1. Performance und Skalierung

Real-World Fail:
E-Commerce Kunde kam zu uns. Hatte Online-Shop mit Bubble gebaut. Lief super – bis Black Friday.

Was passierte:

  • Normalerweise: 50 User gleichzeitig
  • Black Friday: 800 User gleichzeitig
  • Ergebnis: Website down, 6 Stunden offline

Das Problem:
Bubble läuft auf geteilter Infrastruktur. Bei Last-Spitzen? Pech gehabt.

Die Lösung:
Migration zu Custom Next.js + Vercel. Kosten: 28.000€
Aber: Black Friday nächstes Jahr? 2.400 gleichzeitige User, keine Probleme.

2. Komplexe Business-Logik

Beispiel: Multi-Vendor Marketplace mit:

  • Verschiedene Provision-Modelle je Vendor
  • Komplexe Preisberechnungen (Mengenrabatte, Saisonpreise)
  • Automatisierte Auszahlungen
  • Betrugs-Erkennung

In No-Code? Theoretisch möglich. Praktisch? Ein Albtraum.

// In Bubble: Alles über visuelle Workflows
// "When Button is clicked" → "Do this" → "Then that" → ...
// Bei 50+ Steps wird's unübersichtlich

// In Code: Klar strukturiert
class MarketplaceOrder {
  calculateCommission(vendor, order) {
    const baseRate = vendor.commissionRate
    const volumeDiscount = this.getVolumeDiscount(vendor)
    const seasonalAdjustment = this.getSeasonalRate()
    
    return order.total * (baseRate - volumeDiscount) * seasonalAdjustment
  }
}

// Testbar, wartbar, erweiterbar

3. Custom Integrationen

Szenario: Du musst dich mit einem alten ERP-System integrieren das eine SOAP-API aus 2008 nutzt.

No-Code-Tools unterstützen moderne REST-APIs, GraphQL – klar. Aber Legacy-Systeme?

Oft unmöglich.

Wir hatten einen Kunden mit SAP-Integration. Bubble konnte's nicht. Custom Node.js Backend? 2 Wochen, Problem gelöst.

4. Vendor Lock-In

Das größte Risiko:

Du baust deine komplette Business-Logik in Bubble. 2 Jahre später:

  • Bubble erhöht Preise um 300%
  • Oder: Wird von Konkurrent gekauft und eingestellt
  • Oder: API-Limits werden reduziert

Deine Optionen?

  • Zahlen was sie verlangen
  • Oder: Komplett neu bauen

Mit eigenem Code:
Du besitzt den Code. Du kannst jederzeit auf anderen Server deployen. Keine Abhängigkeit.

5. Individuelles Design

No-Code Templates sehen... nach Template aus.

Webflow: Gut, aber du erkennst oft Webflow-Sites
Bubble: Funktional, aber Design-limitiert
Wix: Sieht nach Wix aus

Für manche Brands ist das okay. Für andere? Image-Problem.

Die Wahrheit: Hybrid ist die Zukunft

Unsere Empfehlung nach 100+ Projekten: Nutze das beste Tool für jeden Job.

Unser typischer Tech-Stack 2025:

Frontend: Custom Next.js
CMS: Strapi oder Sanity (Low-Code Headless CMS)
Admin-Tools: Retool
Marketing-Pages: Webflow
Prototyping: Bubble/Figma
Backend: Custom Node.js/Python

Warum Hybrid?

Beispiel E-Commerce:

Frontend (Custom Next.js):
- Performance-kritisch
- Custom Design
- SEO-optimiert

CMS (Sanity):
- Marketing-Team kann Content pflegen
- No-Code Interface
- API für Frontend

Admin-Panel (Retool):
- Bestellungen verwalten
- Inventory-Management
- Schnell gebaut, intern genutzt

Analytics-Dashboard (Retool):
- Umsatz-Reports
- Customer-Insights
- Keine Custom-Entwicklung nötig

Ergebnis:

  • 40% weniger Entwicklungszeit
  • 30% geringere Kosten
  • Mehr Autonomie für Non-Tech Teams

Wann du echte Entwickler brauchst

Faustregel – du brauchst Custom Code wenn:

Performance kritisch:

  • E-Commerce mit vielen gleichzeitigen Usern
  • Real-Time Applications (Chat, Collaboration-Tools)
  • Datenintensive Dashboards

Komplexe Logik:

  • Multi-Tenant SaaS mit verschiedenen Permission-Levels
  • Fintech mit komplexen Berechnungen
  • AI/ML Integration

Langfristig strategisch:

  • Dein Produkt IST die Software (nicht nur Hilfsmittel)
  • Investor-backed Startup das skalieren will
  • Firmen-kritische Systeme

Compliance/Security:

  • DSGVO-kritische Daten
  • Finanz-Regulierung (BaFin)
  • Gesundheitsdaten

Wann No-Code/Low-Code Sinn macht

Schnelle MVPs:
Teste Ideen bevor du viel investierst

Interne Tools:
Kein Kunde sieht sie, Funktionalität > Perfektion

Marketing & Content:
Landing Pages, Blogs, Portfolio-Sites

Automatisierungen:
Zapier, Make.com für Workflow-Automation

Kleine Businesses:
Budget unter 5.000€, einfache Requirements

Was Entwickler von No-Code lernen sollten

Ich sage das als Entwickler: No-Code macht manche Dinge besser als wir.

1. Speed of Iteration

No-Code: Änderung machen, Publish-Button, live in 30 Sekunden
Custom Code: Änderung → Tests → CI/CD → Deploy → 15 Minuten

Für Prototyping und A/B Testing? No-Code ist schneller.

2. Empowering Non-Developers

Marketing-Team kann Landing Pages selbst anpassen? Gut.
Support-Team kann FAQ-Seiten pflegen? Gut.
Das entlastet Entwickler für wichtigere Aufgaben.

3. Visuelles Denken

Manchmal ist ein visueller Workflow-Builder klarer als 200 Zeilen Code.

// 200 Zeilen State-Machine Code
vs.
// Visueller Flow: Klarer für Product-Manager

Die Zukunft: AI-Powered Development

Plot Twist: Die Grenze zwischen Code und No-Code verschwimmt.

Beispiel: v0.dev von Vercel

Prompt: "Build me a pricing table with 3 tiers"
→ v0 generiert React/Tailwind Code
→ Du kannst es direkt nutzen oder anpassen

Ist das No-Code? Ist das Code? Beides?

GitHub Copilot:
Kommentar schreiben → AI schreibt Code

Die Zukunft:
Höheres Abstraktionslevel. Entwickler beschreiben WAS, AI generiert WIE.

Kosten: Die echte Rechnung

Startup: Simple Booking-App

No-Code (Bubble):

  • Setup: 500€
  • Monatlich: 50€
  • Jahr 1: 1.100€

Custom Code:

  • Entwicklung: 15.000€
  • Hosting: 30€/Monat
  • Jahr 1: 15.360€

Aber:
Jahr 2-5 mit Bubble: Je 600€ = 2.400€
Jahr 2-5 Custom: Je 360€ = 1.440€

Breakeven: Nach ~2 Jahren

Wenn du weißt dass das Projekt länger läuft? Custom Code ist langfristig günstiger.

Enterprise: CRM-System

Low-Code (OutSystems):

  • Lizenz: 5.000€/Monat
  • Anpassungen: 50.000€
  • Jahr 1: 110.000€

Custom Code:

  • Entwicklung: 120.000€
  • Hosting: 500€/Monat
  • Jahr 1: 126.000€

Aber:
Jahr 2 OutSystems: 60.000€ (Lizenz)
Jahr 2 Custom: 6.000€ (Hosting)

Über 3 Jahre? Custom ist 100.000€ günstiger.

Die ehrliche Empfehlung

Du bist Startup/Einzelunternehmer:
Start mit No-Code. Teste deine Idee. Migriere später zu Custom wenn's wächst.

Du bist etabliertes Business:
Hybrid-Ansatz. Custom für Core-Features, Low-Code für Tools.

Du baust das nächste Unicorn:
Custom Code. Du willst volle Kontrolle und Skalierbarkeit.

Du brauchst nur eine Website:
Webflow, Wix, Squarespace. Kein Entwickler nötig.

Was mit dem Kunden vom Anfang passiert ist

Erinnerst du dich? Kunde wollte wissen warum er 30.000€ zahlen soll statt 500€ für Bubble.

Was wir besprochen haben:

  • Seine Ziele: Langfristige SaaS-Plattform, 1000+ Kunden in 2 Jahren
  • Performance-Anforderungen
  • Custom Integrationen mit bestehendem ERP
  • Investor-Pitch mit Tech als USP

Unsere Empfehlung:
Phase 1: Bubble-MVP (1.500€)
Phase 2: Beta-Test mit 50 Kunden
Phase 3: Migration zu Custom (28.000€)

Ergebnis:

  • MVP in 4 Wochen statt 3 Monaten
  • Frühes Feedback von echten Kunden
  • Business-Case validiert bevor große Investition
  • Heute: 300 zahlende Kunden, Custom-Plattform läuft stabil

Das ist die Kraft von Hybrid: Das richtige Tool zur richtigen Zeit.

Dein Action Plan

Evaluiere dein Projekt:

  1. Wie komplex ist die Business-Logik?
  2. Wie viele User erwartest du?
  3. Wie lange soll es laufen?
  4. Budget?

Wenn 1-2 = niedrig, 3 = kurz, 4 = klein:
→ No-Code/Low-Code

Wenn 1-2 = hoch, 3 = lang, 4 = vorhanden:
→ Custom Code

Unsicher?
→ Hybrid: MVP mit No-Code, migriere später

Brauchst du Beratung?

Die Tool-Landschaft ist riesig. Bubble, Webflow, OutSystems, Retool, Supabase, Xano...

Wir bei Unified Digital Solutions haben alles getestet. Wir sagen dir ehrlich:

  • Was mit No-Code geht
  • Was Custom Code braucht
  • Wie ein Hybrid-Ansatz aussehen könnte

Kostenlose 30-Min Beratung: Schick uns deine Projekt-Idee, wir geben dir eine ehrliche Einschätzung.

Kein Sales-Pitch. Nur technische Realität.

Tags:Low-CodeNo-CodeWeb DevelopmentBubbleWebflow
Zuletzt aktualisiert: 30. November 2025 um 01:03
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